Wer eine Immobilie gegen Leibrentenzahlungen verkaufen möchte, kann zwischen unterschiedlichen Vertragspartnern tun: Als Zahler einer Leibrente kommen
- Privatpersonen,
- gewerbliche Anbieter (Unternehmen)
- oder Stiftungen in Frage.
Eine Privatperson zahlt die Leibrente
Häufig handelt es sich bei den Privatpersonen, die eine Immobilien-Leibrente zahlen, um Verwandte oder Bekannte der Verkäufer.
- Der Vorteil für Verkäufer: Sie haben häufig ein Vertrauensverhältnis zu den privaten Käufern. Vielen Eigentümern fällt es deshalb leichter, sich für eine Immobilienverrentung zu entscheiden.
- Der Vorteil für private Käufer: Sie müssen für den Erwerb kein hohes Immobiliendarlehen bei einer Bank aufnehmen und Zinsen zahlen. Stattdessen zahlen sie über einen langen Zeitraum monatlich Rentenbeträge in überschaubarer Höhe an den Leibrentenempfänger (ggf. einen höheren Einmalbetrag). So können auch Privatleute ohne viel Eigenkapital die Mittel aufbringen. Zudem liegt die Kaufsumme von verrenteten Immobilien unterhalb des Verkehrswerts der Immobilie.
- Möglicher Nachteil: Privatpersonen könnten sich bezüglich ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit verkalkulieren. Auch wenn sich die persönlichen Lebensumstände ändern, kann das die finanzielle Situation stark negativ beeinflussen – und im schlechtesten Falle zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Rentenzahlungen führen.
Ein gewerblicher Anbieter / ein Unternehmen zahlt die Leibrente
Es gibt inzwischen mehrere Unternehmen auf dem deutschen Markt, die eine Leibrente zahlen. Die Anzahl ist jedoch noch überschaubar, weil das Modell in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder den USA, noch nicht so etabliert ist.
- Der Vorteil für Verkäufer bei einem Leibrenten-Vertrag mit einem Unternehmen: Gewerbliche Anbieter agieren sehr professionell; Vertragsgestaltung, Absicherung und alle zu bedenkenden Eventualitäten sind klar geregelt.
Zudem können Eigentümer ein Angebot von mehreren Unternehmen einholen, diese vergleichen und das für sie beste Angebot auswählen. - Möglicher Nachteil: Handelt es sich um ein noch nicht lange in der Branche tätiges Unternehmen, können Kunden dessen Seriosität und Zahlungsfähigkeit schlecht einzuschätzen. Aber: Agiert ein Leibrenten-Anbieter unzuverlässig und unseriös gegenüber Leibrentenempfängern, verbreitet sich sich dies nach einiger Zeit im Netz und auch der Verbraucherschutz warnt. Bei langjährigen Anbietern, die sich etablieren konnten, ist dieses Risiko daher deutlich geringer.
Eine Stiftung zahlt die Immobilien-Leibrente
Einige wenige Stiftungen bieten in Deutschland ebenfalls eine Immobilienleibrente an, darunter die Malteser-Stiftung und die Stiftung Liebenau unter dem Namen „Zustifterrente“.
- Der Vorteil für Verkäufer: Zwar sind auch Stiftungen gezwungen, genau zu kalkulieren und können kein „großzügigeres“ Angebot als andere Anbieter machen. Jedoch nutzen die Stiftungen ihre Mittel für ein gesellschaftliches Engagement, das darauf abzielt, das Leben von älteren und behinderten Menschen zu verbessern.
- Der Nachteil für Verkäufer, wenn eine Stiftung die Immobilien-Rente zahlt: Aufgrund der geringen Anzahl können nur wenige Anbieter verglichen werden.